Talisker Blues by Mara Laue

Autor:Mara Laue
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2012-04-10T22:00:00+00:00

7

Sonntag, 18. September 2011

Da kam sie! Zufrieden ließ er das Fernglas sinken und seufzte erleichtert. Alles lief nach Plan. Für den Fall, dass Anja Schulte die Einladung nicht angenommen hätte, hatte er sich schon etwas anderes einfallen lassen, um an sie heranzukommen. Dennoch war er froh, dass Plan A so gut klappte, weil er der beste war.

Er wartete eine Weile, bis sie weit genug von der Abzweigung zu den Corrie Cottages entfernt war, damit sie nicht auf den Gedanken kam, dass er ihr aufgelauert hätte. Dann fuhr er in die Richtung, die sie eingeschlagen hatte, holte sie ein und hielt neben ihr.

„Hallo Miss Schulte. Kann ich Sie irgendwohin mitnehmen?“

„Oh, hallo Mr Gunn. Sie schickt der Himmel. Ich suche mit wachsender Verzweiflung hier in der Umgebung eine Stelle, wo Boote anlegen sollen. Sie wissen nicht zufällig, wo das ist?“

Er lächelte gewinnend. „Zufällig weiß ich das. Ich bringe Sie hin.“

Sie ging arglos um den Wagen herum und stieg ein. Da sie ihn bereits kannte, vertraute sie ihm und kam nicht auf den Gedanken, dass sie nur noch kurze Zeit zu leben hätte. Wie neulich plapperte sie munter drauflos und erzählte ihm, dass sie eine Verabredung mit einem netten Mann hatte, der sich bei den Booten mit ihr treffen wollte.

Er lächelte. Sie ahnte nicht, dass sie im Wagen des Mannes saß, der ihr die Einladung geschickt hatte, dass er aber keineswegs einen netten Nachmittag mit ihr plante. Sie wurde erst misstrauisch, als er in Merkadale links in die Straße nach Culnamean abbog.

„Hey, hier geht es aber nicht zum Strand.“ Beunruhigt blickte sie aus dem Seitenfenster.

Er blickte sich um, bremste scharf und schlug zu. Ihr Kopf knallte gegen die Scheibe. Sie stöhnte. Er packte ihre Haare, riss ihren Kopf zurück und knallte ihn auf das Armaturenbrett. Sie sackte bewusstlos zusammen. Ein erneuter Blick in die Runde zeigte ihm, dass weit und breit niemand in der Nähe war, der ihn hätte beobachten können. Sehr gut.

Hastig stieg er aus, öffnete den Kofferraum und verfrachtete Anja Schulte hinein. Keuchend vor Anstrengung fesselte er ihre Hände mit Klebeband auf den Rücken und klebte ihr einen Streifen über den Mund. Danach setzte er die Fahrt fort, bis er nach drei Meilen den Glen Brittle Forest erreichte. Er fuhr in einen schmalen Waldweg, den er für diesen Zweck ausgewählt hatte, weil dessen Endpunkt von der Straße aus nicht einsehbar war. Er wischte eine Blutspur vom Armaturenbrett und machte es sich im Wagen so bequem wie möglich. Immerhin musste er ein paar Stunden hier ausharren, bis die Dunkelheit hereingebrochen war. In deren Schutz würde er sie töten und in der Nacht am Ufer des Loch Harport bei den Booten ablegen, wenn er sich sicher sein konnte, dass sich dort kein Mensch mehr aufhielt.

Er lehnte sich zufrieden zurück, trank einen Schluck Tee aus der Thermoskanne und begann ein Buch zu lesen.

*

Catie blickte Professor Taylor gespannt an, als der sich zu ihr an den Tisch setzte, nachdem er seine Sachen gepackt und ins Auto verfrachtet hatte.

Kieran war ohne ein Wort zu sagen nach

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